Lebenslauf

Schon während des Kilrathi Konfliktes forschte ein etwas durchgedrehter Wissenschaftler an einer Hybride. Das Ziel sollte sein, die Menschliche Rasse und die der Kilrathi Genetisch zu kombinieren und mit den neu Geschaffenen Geschöpfen bessere Soldaten und Piloten zu erhalten.

Jahrelang misslang dieses Bestreben und nachdem die Heimatwelt der Kilrathi zerstört und der Krieg gewonnen war, hatte keiner mehr wirkliches Interesse an diesem Projekt und die Geldmittel wurden gestrichen. Ab diesem Zeitpunkt versuchte der Wissenschaftler, der bis dahin auf Carmor Minor daran gearbeitet hatte, auf eigene Rechnung fort zu fahren und zog dafür auch aus anderen Projekten Geldmittel ab.

Als man schon am resignieren war gelang einem Studenten im Labor des Professors das unmögliche. Durch Beschuss mit verschiedenen Strahlungen taten die Zellen das was sie sollten, sie verbanden sich und schufen eine neue Art. Die Hybride war weiblich, hatte vorrangig Menschliche Züge bis auf einige Details wie Ohren, Augen, Zähne, Schwanz und die einziehbaren Krallen. Sie gaben ihr den Namen „Yemaya“.
Das Neugeborene wurde unter Verschluss gehalten und von den Wissenschaftlern studiert, getestet und drangsaliert um Reaktionen und Widerstandsfähigkeit sowie die Intelligenz zu testen.

Dies lief einige Jahre so, aber ein hervorstechendes Merkmal der Hybride war das schnellere Wachstum, die höhere Körperliche Stärke und Gewandtheit. Sie eingesperrt zu halten wurde immer schwieriger bis eines Tages die Chance kam für die Flucht und Yemaya ergriff sie .. buchstäblich an den Eiern wie man so schön sagt. Der Laufbursche der eigentlich das Essen bringen sollte, war nur all zu erpicht darauf, das verbleiben seiner Testikel an der angedachten Stelle aus zu tauschen gegen die Schlüsselkarte die man benötigte um aus der Zelle und dem Komplex zu entkommen.

Yemaya schlug sich bis zum Hangar durch und fand einige Schiffe die für die Flucht geeignet schienen. Da für ihr Vorhaben die Sabre am geeignetsten war, aktivierte sie von den drei anderen die Selbstzerstörung, schoss sich durch die Hangar Tür und flog nach draußen. Der Komplex war in einem Asteroidenfeld unter gebracht und die Explosion des Hangars und die draus entstehende Kettenreaktion machte die Navigation durch die umhertreibenden Brocken nicht einfacher, aber Yemaya hatte seit früher Kindheit in Simulationen geübt solche Manöver zu fliegen. Ihre Katzenartigen Reflexe waren dabei auch recht hilfreich.

 

Die Sabre ist ein Schiff mit recht kurzer Reichweite, aber die Tarneigenschaften sind hilfreich bei einer Flucht. Einige Tage später trieb Yemaya ohne Treibstoff durchs All und mit gerade genug Energie um die Heizung und O2 Generatoren noch ein paar Stunden in Betrieb zu halten. Der Gedanke an die Wahl zu ersticken oder zu erfrieren war nicht schön – für was entscheidet man sich? Aber Sie würde frei sterben.

 

Yemaya sah sich im Cockpit um. Die Poweranzeige blinkte hektisch, Sie legt den Kopf schief, kneift ein Auge leicht zusammen und legt den Schalter für die Heizung um – Kälte lässt einen schlafen ..
Sichtbarer Atem .. die Cockpitscheiben sind von innen beschlagen so dass man kaum noch nach draußen blicken kann. Die Positionslichter des anderen Schiffes waren aber dennoch gut zu sehen. Yemaya hob schützend den Arm vor ihr Gesicht als ihr Gegenüber die Scheinwerfer ein schaltete. Sie rappelt sich auf und wischt mit dem Ärmel das Kondenswasser vom Glas. Sie kann das Logo auf dem Schiffsrumpf sehen, aber kennen tut sie es nicht. Sie spürt noch wie ihr Schiff zittert vom Andockmanöver bevor sie ohnmächtig wird.

 

Es ist warm .. das helle Licht schmerzt in den Augen beim versuch sie zu öffnen – sie kann ihre Arme nicht bewegen, irgend jemand muss sie fixiert haben. Blinzelnd zwingt sich Yemaya gegen das Licht zu schauen – eigentlich sollte es nicht so problematisch sein, hat sie doch in ihrem Genetischen Erbe Augen die dies problemlos filtern sollten. Ihr Sichtfeld ist verschwommen, ihr Kopf benebelt .. Sedativum! Im Raum ist niemand und die Haltegurte sind aus Leder, nichts was ihren Krallen stand halten würde. Auf den Gängen ist Stille, niemand unterwegs, keine Geräusche außer das Surren der Lampen und irgendwo tropft etwas. Die Luft schmeckt metallisch und ist trocken und die Gitterroste scheinen in einem eigenartigen Rhythmus zu vibrieren. Yemaya öffnet ein Lüftungsgitter und kriecht in den dahinter liegenden Wartungsschacht. Langsam bewegt sie sich vorwärts, bis plötzlich unter ihr das Blech nach gibt und sie in einen Hell erleuchteten Raum fällt in dem 3 Menschen stehen, sichtlich erschrocken vom plötzlichem Besuch aus der Deckenverschalung. Yemaya versucht sich auf zu rappeln, verliert aber abermals ihr Bewusstsein.

Lang war sie nicht weg, die Schmerzen vom Sturz waren noch deutlich zu spüren. Yemaya schaut sich vorsichtig um – eine Koje, ihr gegenüber sitzt jemand. Den Abzeichen nach der Schiffsarzt. Er reicht ihr ein Glas Wasser. „Was bist du?“

Ein Orbitaler Mining Komplex. Mit lautem Scheppern rasten die Halterungen des Docks in den Seiten der Orion ein. Yemaya hatte die letzten paar Tage alle an Bord kennen gelernt. Ein Überschaubares Team das im Randbereich eines Asteroidenfeldes Titanium schürfte. Die Lager waren voll und man kehrte Heim um das verdiente Geld aus zu geben. Sie hatten Yemaya ein paar Kleidungsstücke gegeben, welche ihre Gestalt weitestgehend verhüllte.

Als sie die Andockschleuse hinunter lief, den anderen hinterher sah sie erneut das aufgedruckte Symbol, jenes das sie vor dem sicheren Tot gerettet hatte. Man hatte sie ein gewiesen in die Systeme der Orion. Yemaya hatte Geschick bewiesen beim bedienen des Mining Lasers und schneller als andere die großen Brocken auf geschmolzen. Es war eine Friedliche Arbeit und ein unkompliziertes Leben. Könnte das so bleiben … ?